etwas Geschichte ...
Das Wissen um die Herstellung von Glas reicht weit in die antike Welt zurück.
Wenn auch die ältesten Glasfunde aus Ägypten stammen, so weist doch der noch ältere Fund eines Rezeptes zur
Glasherstellung in Keilschrift auf Ton nach Assyrien. Das trockene ägyptische Wüstenklima hat uns aber
Gläser durch die Zeiten erhalten.
Anfangs finden wir Gefäße und Schmuck, die in der für die jeweilige Gegend und Zeit in Technik und
Form charakteristisch sind.
Von Glas als Fensterverschluß wissen wir erst aus römischer Zeit, wo Verglasungsreste von römischen
Thermen erhalten sind.
Die Erfindung der Glasmacherpfeife, im 1. nachchristlichen Jh., eröffnet der Erzeugung von Gläsern
neue Möglichkeiten.
Künstlerische Glasbildgestaltungen werden ab dem 2.Jh. unserer Zeitrechnung dokumentiert und erst 955
berichtet die Chronik von Saint-Remi in Reims von Fenstern, die Erzählungen der Bibel illustrieren
(Xavier Barral i Altet).
Suger (Sugerius), Abt des Klosters Saint-Denis, greift die Lichtmystik des Pseudo Aeropagiten
Dionysius auf, in der Gott ganz Licht und in diesem Licht mit Allem verbunden ist.
Er entwickelt ein architektonisch-theologisches, richtungsweisendes
Glasmalereikonzept, das in der Klosterkirche, der Grabeskirche der Kapetinger,
verwirklicht wird.
Die Zisterzienser verfolgen mit den Grisaillen in ihren Kreuzgängen, deren Formensprache sich an
tradierten nordafrikanischen und keltischen Vorbildern orientiert, eine ihrem strengen Reformorden
entsprechende Aussage und Wirkung (siehe Bild rechts).
Wer kann sich der mystisch-feierlichen, stillen Kraft der mittelalterlichen Glasmalereien entziehen,
die uns noch heute in den großen Kathedralen der Il de France und des übrigen Europas entgegentreten?
Dieses Sinnbild des himmlischen Jerusalems, dessen Wände ganz aus Edelsteinen erbaut sind, ist mit
den Kirchen mitten ins Leben hineingestellt.
Gegen Ende des Mittelalters bis zu Beginn der Renaissance verändert sich das mystische innere Licht
in ein äußeres Beleuchtungslicht. Die Zentralperspektive kommt auf, der Mensch wird zum Mittelpunkt
seines Universums. Schmelzfarben erweitern die Palette, die Glasteile werden größer, der
Gesamteindruck repräsentativer.
Ab der Gegenreformation werden andere Raum- und Lichtkonzepte im Kirchenbau verbindlich. In den
lichtdurchfluteten Räumen wird klares Glas gebraucht, das in Sechseck-, Rechteckteilung oder in
runden Butzenscheiben eingesetzt wird. Illusionistische Spiegelungen und barocke Pracht verdrängen
das jenseitig-mystische Licht.
Seit Beginn des 19.Jh. greift man die alte Tradition der Glasmalerei wieder auf. In historistischen,
romantischen und religiösen (Nazarener) Überlegungen tritt uns der Zeitgeist in diesen Arbeiten entgegen.
Komplexe Technik von teils akademisch geschulten Malern und hohes handwerkliches Können zeichnen die
erste Hälfte des Jahrhunderts aus.
Mit dem Jugenstil findet noch einmal eine Belebung der Glasmalerei statt, die, wie bereits im
Historismus, auch stark in exklusiven profanen Bauten erkennbar wird.
Im 1. Viertel des 20. Jh. entwickelt sich der Stil im Art Deco zu formaler Strenge und erreicht mit
Architekten wie Hoffmann und besonders Franc Loyd Wright, richtungsweisende Lösungen, deren
geometrische Formen von Künstlern des Bauhauses aufgegriffen werden.
Nach dem 2. Weltkrieg kommt es zu bedeutenden Entwicklungen in der Glasmalerei. Neben neuen
zeitgeistigen Strömungen und Sichtweisen die auch in der Glasmalerei wirksam werden, fördern riesige
Flächen zerstörter Kirchenverglasungen, die wieder geschlossen werden müssen, auch eine neue
Auseinandersetzung mit formalen ästhetischen, inhaltlichen und theologischen Fragen. Künstler wie
Meistermann, Stockhausen und in Ihrer Folge Schaffrat, der auch den Lehrstuhl von Stockhausen übernahm,
Poensgen, Buschulte und Schreiter in Deutschland, Margret Pilger in Österreich und Rouault und Chagall
in Frankreich um nur einige wenige Große zu nennen stellen sich dieser Aufgabe und entwickeln eigene
Formensprachen. Neue architektonische Auffassungen im Kirchenbau, die im Sinne des 2.vatikanischen
Konzils entsprechende theologische Impulse verarbeiten, bedingen auch neue Vorstellungen des Raumes.
Abstrakte Strukturen und Lichtschwingungen wechseln mit expressiven gegenständlichen Auffassungen,
die in sakralen, wie auch in profanen öffentlichen und privaten Bauten weltweit Lösungen finden.
Immer aber ist es die Transformation des Lichtes, welches, wie beim Regenbogen, Unsichtbares in
Sichtbares wandelt und uns erhellt in geistigen Räumen in denen wir uns mit Allem verbunden wissen
und in deren Klang wir Wesentlichem nachlauschen dürfen.
Johannes Maximilian Reger
Glasstudio u. Rahmenstudio
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